Die EU-Kommission hat die Fusion der französischen Opel-Mutter PSA mit dem US-italienischen Hersteller Fiat Chrysler genehmigt. Durch die Übernahme entsteht der viertgrößte Autokonzern der Welt.

Die Wettbewerbshüter der EU haben die geplante Megafusion zwischen dem Opel-Mutterkonzern PSA und Fiat Chrysler (FCA) genehmigt. Die Zustimmung ist aber an die Bedingung geknüpft, dass die Unternehmen Verpflichtungszusagen vollständig umsetzen, wie die EU-Kommission mitteilte.

Das aus dem Zusammenschluss hervorgehende Unternehmen namens Stellantis wäre der viertgrößte Automobilkonzern der Welt: Fiat Chrysler und PSA setzten vor der Corona-Krise zusammen rund 8,7 Millionen Fahrzeuge pro Jahr ab und hatten einen Umsatz von 170 Milliarden Euro. Nur noch Volkswagen, Toyota und der französisch-japanische Renault-Nissan-Verbund waren 2019 größer.

Das französische Unternehmen PSA baut neben Opel die Marken Peugeot und Citroën. FCA führt neben Fiat und Chrysler noch Jeep, Maserati, Alfa Romeo, Dodge und Ram im Portfolio.

Bedenken in Brüssel

Die Brüsseler Wettbewerbshüter hatten Bedenken geäußert, dass die angemeldete Fusion den Wettbewerb bei leichten Nutzfahrzeugen in neun EU-Ländern beeinträchtigen könnte. In Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Litauen, Polen, Portugal, Slowakei und Tschechien verfügen PSA und FCA demnach über „hohe oder sehr hohe Marktanteile“.

Um die Bedenken auszuräumen habe PSA zum Einen angeboten, seine Zusammenarbeit mit dem japanischen Konkurrenten Toyota auszuweiten. PSA wird demnach mehr und günstiger für die Japaner produzieren und in der EU verkaufen. Nach Auffassung der Kommission versetzt dies Toyota in die Lage, „künftig mit dem neu aufgestellten Unternehmen auf den relevanten Märkten zu konkurrieren“.

Zudem sagten PSA und FCA nach Angaben der Kommission zu, Konkurrenten den Zugang zu ihren Vertragswerkstätten zu erleichtern. „So werden beispielsweise keine für Besitzer von FCA-/PSA-Nutzfahrzeugen reservierten markenspezifischen Empfangs- oder Wartebereiche vorgeschrieben“ und bei Reparatur und Wartung von Fahrzeugen der Konkurrenz dürfen dieselben Werkzeuge benutzt werden.

Fusion soll Anfang 2021 abgeschlossen werden

FCA und die PSA-Gruppe begrüßten die Freigabe der EU-Kommission, die die Fusion und die Gründung von Stellantis genehmige, teilten die Unternehmen mit. Am 4. Januar des kommenden Jahres würden sich die Aktionäre beider Firmen separat treffen und seien dazu eingeladen, dem Vorgang zuzustimmen. Der Abschluss der Fusion werde für das Ende des ersten Quartals 2021 erwartet, hieß es weiter.

PSA und FCA hatten ihre Fusionspläne im Dezember 2019 beschlossen. Sie sollen nach früheren Angaben bis spätestens Ende März kommenden Jahres umgesetzt sein.