Italienische Traditionsmarke feiert 110. Geburtstag auf der Retro Classics in Stuttgart (27. Februar bis 1. März 2020). Technik Museum Sinsheim zeigt einzigartigen Rennwagen aus den 1930er Jahren. Alfaclub gratuliert mit wichtigen Modellen aus der Historie von Alfa Romeo. Mit Rundenrekorden auf der Nürburgring-Nordschleife bewiesen Alfa Romeo 4C, Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio und Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio überlegene Leistungsfähigkeit. Brunold Automobile schlägt Brücke von  Vergangenheit zur Gegenwart mit Klassikern wie der Alfa Romeo Giulia Spider und den aktuellen Alfa Romeo Modellen Giulia, Stelvio und Giulietta.       

Fans von Alfa Romeo können sich auf der Oldtimer-Messe Retro Classics in Stuttgart (27. Februar bis 1. März 2020) auf spektakuläre Fahrzeuge aus der 110-jährigen Historie der Marke freuen. Star der Präsentation in Halle 7 ist der Alfa Romeo 6C 2300 Aerodinamica Spider aus den 1930er Jahren, um den sich abenteuerliche Mythen ranken und der normalerweise im Technik Museum Sinsheim ausgestellt ist. Der Alfaclub (www.alfaclub.de) feiert den 110. Geburtstag von Alfa Romeo mit liebevoll gepflegten Klassikern seiner Mitglieder, darunter das Achtzylinder-Coupé Alfa Romeo Montreal und das Pininfarina-Meisterwerk Alfa Romeo Giulietta Spider. Ebenfalls von einem privaten Sammler wird eine der ersten Alfa Romeo Giulietta Sprint Speciale zur Verfügung gestellt. Das extrem seltene Coupé aus dem Jahr 1959 ist eines von nur 101 gebauten Homologationsmodellen für den Motorsport. Es zeigt die sogenannte „Low Nose“-Konfiguration unter anderem mit niedriger ausgeführter Fahrzeugfront.

Alfa Romeo selbst bringt drei Fahrzeuge nach Stuttgart, die mit Rundenrekorden auf der Nordschleife des Nürburgrings für Aufsehen sorgten. Alfa Romeo 4C, Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio und Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio umrundeten kurz nach ihrer Präsentation die nach Ansicht vieler Profis schwierigste Rennstrecke der Welt schneller als ihre Konkurrenten im jeweiligen Fahrzeugsegment.

Automobile Brunold, einer der größten Händler in der Region für die Marken Alfa Romeo und Jeep® mit Standorten in Backnang, Heilbronn, Ludwigshafen, Reutlingen, Sindelfingen, Stuttgart, Ulm und Weinstadt, fährt zweigleisig. Mit einer Alfa Romeo Giulia Spider von 1964 und einem Alfa Romeo 8C Spider aus dem Baujahr 2010 in der seltenen Karosseriefarbe Grau widmet sich das Unternehmen dem Thema Klassiker. Mit den aktuellen Alfa Romeo Modellen Giulia, Stelvio und Giulietta rundet Brunold Automobile darüber hinaus die rund 600 Quadratmeter umfassende Alfa Romeo Präsentation in Halle 7 (Stand 7A11) auf der Retro Classics ab.

Geheimprojekt Mittelmotor-Sportwagen – der Alfa Romeo 6C 2300 Aerodinamica Spider
Inmitten der scheinbar allumfassenden Ausstellung im Technik Museum Sinsheim wirkt der dunkelgrün lackierte Alfa Romeo 6C 2300 Aerodinamica Spider beinahe unscheinbar. Tatsächlich ist der flache Roadster, den es nur ein einziges Mal gibt, eines der mysteriösesten Fahrzeuge aus der inzwischen 110-jährigen Historie der Marke.

Die Ursprünge des kurz Alfa Romeo Aerospider genannten Einzelstücks gehen auf das Jahr 1934 zurück. Der legendäre Alfa Romeo Chefingenieur Vittorio Jano hatte die Aufgabe, einen Rennwagen gemäß dem zu dieser Zeit revolutionären Mittelmotor-Layout zu konstruieren. Um das Projekt weitgehend geheim zu halten, beschloss Jano die Auslagerung eines Teils der Entwicklungsarbeit. Während er selbst sich im Alfa Romeo Stammwerk Portello um den zukünftigen Zwölfzylinder-Rennmotor kümmerte, vergab er die Konstruktion der Karosserie an die Brüder Gino und Oskar Jankovits. Beide betrieben in Fiume – nach dem Zweiten Weltkrieg unter den Namen Rijeka Teil von Jugoslawien – eine große Werkstatt und hatten auch die finanziellen Mittel, den Geheimauftrag auszuführen.

Als Basis diente das modifizierte Chassis eines Alfa Romeo 6C 2300. Die größte Änderung betraf die Position des Motors – der vorerst verwendete Reihensechszylinder war hinter dem Cockpit platziert. Diese Konstellation ermöglichte eine nur knapp über einen Meter hohe Ponton-Karosserie mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,23 – für die 1930er Jahre sensationell niedrig. Auch die in die Fahrzeugfront eingelassenen Scheinwerfer, das flach auslaufende Heck und der verkleidete Unterboden waren ihrer Zeit weit voraus. Das dreisitzige Cockpit mit der Fahrerposition in der Mitte und die Zweikreis-Bremsanlage mit einstellbarer Bremskraftverteilung verrieten den geplanten Einsatz im Rennsport.

1937, als das Projekt das Prototypenstadium erreicht hatte, verließ Jano überraschend Alfa Romeo. Die Verbindung zu Gino und Oskar Jankovits wurde gekappt. Die beiden Brüder bauten den halbfertigen Rennwagen zunächst zum Alltagsfahrzeug um. Damit gilt der Alfa Romeo Aerospider als weltweit erster Sportwagen mit Mittelmotor. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten sie ihre Konstruktion, um aus dem inzwischen kommunistischen Rijeka nach Italien zu fliehen – der Legende nach unter Beschuss der Grenzposten. In den folgenden Jahren verschlug es den Roadster erst in die USA, dann nach Großbritannien, schließlich zurück nach Italien, wo er sogar in Hellblau umlackiert wurde. Erst eine vollständige Restaurierung versetzte den Aerospider wieder in seinen ursprünglichen Zustand.

Besser geht’s nicht – drei Mal Rundenrekord in der „grünen Hölle“
Die 1927 eröffnete Nordschleife des Nürburgrings gilt nicht nur unter Profis als schwierigste Rennstrecke der Welt. Abseits vom Motorsport wird die knapp 21 Kilometer lange Berg-und-Talbahn in der Eifel auch als anspruchsvolle Teststrecke für sportliche Serienfahrzeuge genutzt. Ein Rundenrekord auf der Nordschleife ist für jedes neue Modell so etwas wie ein Ritterschlag.

2013 trat der zu diesem Zeitpunkt neue Alfa Romeo 4C an, um auf der Nordschleife einen neuen Rundenrekord für Fahrzeuge mit weniger als 250 PS Leistung zu erzielen. Das mit einem Monocoque aus Kohlefaser, Fahrwerk aus Aluminium und Karosserie aus innovativem Kunststoff weniger als 900 Kilogramm wiegende Coupé wurde von einem 1,8-Liter-Turbobenziner mit 177 kW (240 PS)1)  Leistung angetrieben. Die Stoppuhr blieb schließlich bei bis dahin unerreichten 8:04 Minuten stehen – Mission erfüllt.

Drei Jahre später verbesserte die zu diesem Zeitpunkt neue Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio den Rundenrekord für viertürige Limousinen auf 7:32 Minuten. Garant für diesen Bestwert waren neben dem 375 kW (510 PS) starken 2,9-Liter-V6-Biturbo-Benziner unter der Motorhaube das ultraschnell schaltende Achtgang-Automatikgetriebe, das aktive Differenzial in der Hinterachse und die mit aktivem Frontsplitter und Heckspoiler aus Kohlefaser serienmäßig ausgefeilte Aerodynamik. Auch das geringe Fahrzeuggewicht, erreicht unter anderem durch Kohlefaser als Material für Hauben, Dach und Kardanwelle, trug seinen Teil zum Rundenrekord bei.

Im Herbst 2017 stürzte sich ein Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio in das Kurvenlabyrinth der Nordschleife, um einen neuen Rundenrekord für SUV aufzustellen. Angetrieben ebenfalls vom 375 kW (510 PS) leistenden V6-Biturbo-Motor und dem Allradsystem Alfa Q4TM, brauchte der High-Performance-SUV nur 19 Sekunden länger als die Sportlimousine Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio. In 7:51 Minuten hatte bis dahin noch kein SUV eine Runde in der „grünen Hölle“, wie der ehemalige Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart die Nordschleife nannte, zurückgelegt. 

Quelle: FCA Pressemitteilungen